Homöosiniatrie
Die Homöosiniatrie ist also die therapeutische Verschmelzung der Homöopathie mit der Akupunktur. Beide Therapien zusammen bringen einen synergetischen Effekt in Gang, die insbesondere in chronischen Fällen den Heilungsprozess klar unterstützen und beschleunigen können.
Im Jahre 1929 wies dann Dr. P. Ferreyrolles auf topographische Übereinstimmungen zwischen Akupunkturpunkte und dem in Frankreich als "Druckpunktdiagnostik" bekannte Weihe'schen Punktesystem hin.
Dr. Roger De La Fuye, Neffe von Jules Verne hat seit Anfang der dreißiger Jahre die Verbindung beider Therapien systematisch erforscht und weiterentwickelt.
Die Grundlage seiner Forschung waren die schmerzhaften Druckpunkte von August Weihe, der einen Zusammenhang zwischen diese Druckpunkte und bestimmte homöopathische Medikamente fand.
De La Fuye postulierte dann eine Beziehung zwischen Akupunktur und Homöopathie. Beide Systeme unterstützen sich gegenseitig, wenn man neben der Gabe des homöopathischen Simile gleichzeitig noch den korrespondierende Akupunkturpunkt nadelt. Das war der Geburt der Homöosiniatrie.
In der modernen Homöosiniatrie werden die homöopathische Medikamente in die korrespondierenden Akupunkturpunkte injiziert. Die Wirkung des homöopathischen Mittels wird beschleunigt, die der Akupunktur für mehrere Stunden verlängert. Bei der Auswahl des homöopathischen Mittels muss auf jeden Fall eine individuelle Zuordnung nach den Beschwerden des Patienten erfolgen. Dasselbe gilt auch bei der Auswahl der Akupunkturpunkte.
Homöo (von Homöopathie), Sin (von Sinologie, Chinakunde), Iatros (von dem griechischen Begriff für Arzt)
Bedeutung des Wortes Homöosiniatrie
Applikation
Die Applikation erfolgt zunächst über eine streng intrakutane Quaddel, Durchmesser etwa 0,5 cm. Dann wird mit der Nadel durch die Quaddel etwas tiefer in den Subkutanbereich vorgestochen und dort ein kleines Depot von etwa 0,3 - 0,5 ml gesetzt. Auf diese Weise wird durch die Quaddel ein länger anhaltender Rezeptorenreiz auf den Akupunkturpunkt erzielt.
Die Akupunkturpunkte sind generell beidseitig zu stechen, auch wenn die Symptomatik nur einseitig ist.
Indikationen
- Gelenkerkrankungen (z.B. Rheuma)
- Rückenschmerzen
- Arthrose und Bewegungsschmerzen in Hüfte und Knie
- Kopfschmerzen
- Reizmagen und Reizdarm
- Menstruationsbeschwerden
- Herzschwäche
- Angina Pectoris
- Verdauungsbeschwerden, u.a. Störungen von Leber und Galle
- Entzündungen und Infektionskrankheiten
- Erschöpfungszustände
- depressive Verstimmungen
- Allergien
Kontraindikationen
Absolute Kontraindikationen gibt es bei der Homöosiniatrie nicht. Es gibt aber ein paar Einschränkungen, die zu berücksichtigen sind, wie z.B. psychiatrische Erkrankungen. Hier darf die Homöosiniatrie nur in enger Zusammenarbeit mit einem Psychiater erfolgen. Unkontrollierbare Entgleisungen der psychiatrischen Erkrankungen können auftreten.
Andere Einschränkungen sind bekannte Allergien auf einen der homöopathischen Bestandteile. In diesen Fall soll ein anderes geeignetes Mittel, das zur Indikation passt, verwendet werden.
Komplikationen
Es sind keine Komplikationen zu erwarten. Gelegentlich können orthostatische Dysregulationen (Schwindel) auftreten, die durch entsprechende Lagerung des Patienten zu beherrschen sind, oder auch kleine Hämatome (Blaueflecken) an der Stelle der subkutane Spritze, die unbedeutend sind.
Geringfügige Beschwerden, die seit kurzer Zeit bestehen, können bereits mit ein bis zwei Sitzungen erfolgreich behandelt werden. Bei chronischen Krankheiten sind dagegen meist ca. zehn Sitzungen notwendig. Bereits nach der ersten Behandlungssitzung zeigt sich oft eine Verbesserung der Beschwerden.
Kosten
Die Behandlungskosten liegen bei EUR 35,00 pro Sitzung bei nicht privatversicherte Patienten. Bei privatversicherte wird nach der GOä berechnet. Die Kosten werden von Privatenkassen übernommen.